Hochwasser-Chronik ________________________
 


Als Ortschaft direkt an der Donau, war das Hochwasser für das Dorf Pittrich nichts ungewöhnliches. Alten Er-
zählungen zufolge reichte das Wasser der Donau bei Hochwasser nur bis zu den Türschwellen der Häuser, 
niemals aber wurden die Häuser überflutet. Erst ab dem Dammbau durch den Reichsarbeitsdienst in den 
30iger Jahren des 20. Jahrhundert, wurde die Donau eingeengt und die Wasserstände stiegen bei Damm-
brüchen um ein vielfaches. Für die Feuerwehr Pittrich bedeutete dies unzählige Einsätze bei Dammwachen
und Deichschutzeinsätzen. Große und für die Ortschaft Pittrich gefahrbringende Hochwasser kehrten immer
wieder.

Während uns die großen Hochwasser der fünftiger und sechziger Jahre, sowie das große Hochwsser 1988
noch lebhaft in Erinnerung sind, findet man aus sehr früherer Zeit wenig Aufzeichnungen darüber. So wissen
wir von einem Hochwasser im Winter 1235/36, das zumindest in Regensburg verheerende Schäden anrichte-
te. Im Jahr 1342 herrschte eine große Überschwemmung, die eine furchtbare Hungersnot zur Folge hatte.
Weitere Hochwasser sind aus den Jahren 1343/44, 1501, 1709 und 1784 überliefert. Beim Hochwasser
1344 gruben sich die gewaltigen Wassermassen gegen Oberalteich hin ein neues Bett, so dass dem dort-
igen Kloster der Untergang drohte. Daraufhin ließ der Abt in zehnjähriger Fronarbeit einen neuen Lauf grab-
en

1924:
Überschwemmungen in dem frühen  zwanzigsten Jahrhundert, insbesondere 1924, zwangen zahlreiche Pitt-
richer Bauern dazu, Kredite aufzunehmen. Insgesamt wurden dabei Staatsdarlehen in Höhe von 3.400 Gold-
mark und ein Rentenbankkredit von 60.000 RM aufgenommen.

1939:
Bereits von 1939 sind einige Bilder mit überfluteten Anwesen der Ortschaft Pittrich zu finden. 
Laut Aussagen alter Generationen, war damals Pittrich komplett überschwemmt, was die unteren beiden
Fotos nur wieder spiegelt.



Anwesen der Fam. Ludwig Wolf



Blick in den Ort: im Hintergrund ehem. Gastwirtschaft Rothammer

1954:
Die erste große Bewährungsprobe für den neuen Donaudamm kam durch das große Hochwasser von 1954.
Wegen der bestehenden Gefahr des Dammbruches wurde Pittrich damals evakuiert. Gerade noch recht-
zeitig fiel das Wasser der Donau wieder und Pittrich blieb vom Schlimmsten verschont. Die Erfahrung dieses
gewaltigen Sommerhochwassers führte jedoch dazu, den Damm nochmals zu verstärken.

1965:
Ein drohender Dammbruch des erneuerten Dammes bei Pichsee konnte mit Einsatz von Bundeswehrkräften
verhindert werden. Zusammen mit den umliegenden Feuerwehren wurde der Damm  an der gefährlichsten 
Stelle nahe Pichsee mit Sandsäcken verstärkt

1988:
Am 27. März 1988 trat die Katastrophe ein, bei Kiefelmauth nahe der Ortschaft Niederachdorf brach so geg-
en 17.00 Uhr der Damm und der Polder Pittrich lief über Nacht langsam voll Wasser. Pittrich war tagelang
vom Wasser überflutet. Menschen und Tiere wurden evakuiert und die Bewohner mussten schweren Herzens
ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die Feuerwehr Pittrich und andere Ortsfeuerwehren waren in Schicht-
en rund um die Uhr im Einsatz. 



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