Pittricher Häusergeschichten ________________________
   
Hausnummern sind erst seit etwa 1810 allgemein eingeführt. Daher ist man bei der Erforschung der
früheren Häusergeschichten im wesentlichen auf familiengeschichtliche Daten und auf alte Haus-
namen angewiesen. Folglich sind einige wichtige Daten der Pittricher Anwesen zusammenge-
fasst und aus dem Buch "Geschichte einer Donau Gemeinde Kößnch-Pittrich" von Johann Gold
aus dem Jahre 1978 übernommen.

Haus Nr. 1 Rappl
Das Anwesen Rappl wird im Kataster von 1812 als "Fischersöldengürtl" mit dem Hausnamen "beym obern
Weinfurtner" angegeben. Bereits der erste sichere nachzuweisende Besitzer hattte neben der Sölde auch das
Fischrecht lehensweise inne. Der Name Weinfurtner bleibt zunächst bis 1771 auf dem Haus, dann heiratete
Joseph Thanner eine Weinfurtner-Tochter. Wiederum wechselte der Name 1781: Jakob Rappl heiratete die
Witwe (2. Frau) des Joseph Thanner. Von 1800 bis 1825 heißt es wieder "beim Weinfurtner", da Franz Wein-
furtner die Witwe (2. Frau) des Jakob Rappl heiratete. 1825 kam dann mit der Übernahme an den Schwieger-
sohn Lorenz Rappl dieser Name endgültig auf das Haus bzw. auf den Hof. Die Familie Rappl ist seit 1661 in
Pittrich absässig.

Haus Nr. 2 Semmelmann
Der alte Hausname "beym Thanner" weist auf den Vorbesitz dieses 1812 als Söldnergürtl bezeichnete An-
wesen hin. Im Jahre 1703 kaufte Mathes Roßhäupter das Gütl von einerm nicht genannten Vorbesitzer. 1734
übergab die Witwe Maria Roßhäupter an den Vetter Sebastian Lahringer. Der Name Thanner kommt 1771
mit der Einheirat des Melchior Thanner auf das Haus und bleibt bis zum Jahre 1886 erhalten, als Johann Au-
mer das Anwesen übernimmt. Im Jahre 1887 kaufte es dann Andreas Semmelmann. Auch heute noch heißt
es auf dem Anwesen beim Semmelmann.
Haus Nr. 3 Gold
Die Geschichte dieses Anwesens läßt sich bis zum Besitzer des Jahres 1661 Georg Gerstpreun zurückver-
folgen. 1681 heiratete die Witwe Gerstpreun den Wolf Schünkh und übergab nach dessen Tod an ihren 
Sohn aus erster Ehe Georg Gerstpreun. Dieser Name bleibt bis 1762 auf dem Haus, dann heiratete Simon
Wundsam die Gerstbreun-Tochter Margaretha. 1797 übergab Simon an den Schwager Bartl Weinfurtner.
1821 übernahm Michl Sprenger das Söldengürtl mit dem Hausnamen "beim Wundsam". Der Name Spreng-
er bleibt bis 1913 bestehen, als Joseph Gold die Sprengertocher Maria heiratete. 
 Haus Nr. 4 bis 1893 Aumer
Diese Hausnummer gibt es heute nicht mehr, denn das Aumer- Anwesen wurde 1893 zertrümmert.
Johann Sprenger (Hsnr. 3) kaufte die Hofstatt.
Haus Nr. 5 Kappelmeier
Das frühere Wagner-Anwesen, 1812 ein Söldnergürtl, besteht seit etwa 450 Jahren. Bis 1558 lassen sich seine
Spuren zurückverfolgen, als Jacob Sigl "Erbgerechtigkeit auf 5. Tail eines Hoffs" besitzt. Diesen Anteil besitzt
1608 Adam Sigl, wobei erwähnt ist, dass Hanns Permer die anderen vier Anteile hatte. Diese gehörten zur heut-
igen Hsnr. 6 (Lermer). Möglicherweise ist um diese Zeit das Söldengürtl errichtet worden, denn 1649 besitzt 
Bartholomäus Roßhäupter an gleicher Stelle eine Sölde. Der Name Roßhäupter bleibt bis 1800 auf dem Haus,
als Sebastian Wagner eine Roßhäupter-Tochter heiratete. 1832 kaufte Josef Sorg das Anwesen und 1846
heiratete Bartholomus Süß ein. 1858 erwarb es Martin Oswald. 1913 kam der heutige Name Kapplmeier durch
Einheirat auf das Haus.

Haus Nr. 6 Gürster (heute Lermer)
Das Gürster-Anwesen ist ein alter Erbrechtshof.
1558 heißt der Besitzer Stefan Franckh; er hat Erbgerechtigkeit auf vier Teile daran und Jacob Sigl (Nr. 5)
den fünften Teil. Hans Permer besitzt den Hof 1608. Von Michael Schretter, dem Besitzer von 1651, stammt
auch der älterste Hausname "Schretterhof". 1669 ist der Pittricher "Dorfführer" Georg Zacherl Besitzer.
Dessen Witwe Walburga heiratete 1677 den Mathias Schmid. Bis 1889 hatte die Familie Schmid, von der
auch der Hausname "beim Schmidbauern" stammt, den Hof inne, der dann in den Besitz von Niedermeier
Alois übergeht. Von 1910 - 1917 ist Beitler Michael Besitzer. Als das gerade leerstehende Haus 1910 als Er-
satzwirtshaus diente (das Wirtshaus Hsnr. 11 wurde gerade umgebaut) wurde das Haus angezündet. 1917
kaufte Hans Gürster von Hsnr. 16 1/2 das neu gebaute Anwesen. 1933 heiratete die Witwe Margarethe Gürster
den Fronauer Xaver und übergab dann 1949 an Johann und Sophie Gürster. Heute sind die Enkeltochter Petra
und ihr Ehemann Karl Heinz Lermer Besitzer von Hsnr. 6.

Haus Nr. 7 Stöckl Georg
Bis 1709 lassen sich die Besitzer eindeutig zurückverfolgen. Der Hausname "beim Köstenberger" geht auf eine
Familie zurück, die das "Söldengürtl" bis 1772 besitzt. Dann heiratet Hans Söldner die Köstenberger-Tochter
Katharina. 1848 kaufte Jakob Hien die Sölde. Ab 1885 wechselten die Besitzer sehr rasch, bis 1893 Xaver
Dietler das Anwesen erwarb. Ab 1949 gehört das Anwesen den Landwirtseheleuten Georg und Ottilie Stöckl,
geborene Dietler. Heute ist auf dem Grundstück die Familie Bernhard Gürster mit einem neu erbauten Anwesen
beheimatet.

Haus Nr. 8 Niedermeier
Auf Grund des alten Hausnamens "die Schwaig" läßt sich die Geschichte des Niedermeieranwesens sehr
leicht ermitteln. Das Anwesen gehört bereits 1558 zum St.-Martins-Benefizium im Schloß Wörth; Stefan Haan
besitzt die Erbgerechtigkeit. Er übergibt sie 1608 an Thomas Haan. Nach dem Dreißigjährigen Krieg taucht
im Jahre 1651 mit Hanß Gablinger ein neuer Besitzer auf und von 1667 bis 1747 heißt es beim  Söldner;
dann heiratet Martin Rappl die Witwe Maria Söldner. 1778 wechselt abermals der Name, als Lorenz Riedl
die Rappl-Witwe (2.Frau) Anna Maria heiratete. 1810 übergibt Lorenz Riedl den Hof an den Schwiegersohn
Georg Hien. Zum Hof gehört auch ein Söldnergürtl, das an die Hsnr. 9 grenzt und heute nicht mehr besteht.
1872 heißt es dann "beim großen Gürster" und als der Hof 1911 verkauft wird, erwerben ihn Alois und Fran-
ziska Niedermeier. Heute ist Otto Niedermeier Besitzer des Hofes.  

Haus Nr. 9 Maier
Wegen seiner Lage an der Loh wurde das Söldnergürtl als der "Loh-Hahn" bezeichnet. Stefan Haas heißt 
1608 der erste nachzuweisende Besitzer und 1651 Wolf Haas. Von 1667 bis 1694 heißt es "beim Kyser".
Wolf Otterbacher erwirbt die "Sölde an der Wassergruben" 1694 und dessen Enkel Sebastian Otterbacher
verkauft 1783 an Franz Weinfurtner, der sie 1785 an Josef Hahn weiterveräußert. Der Sohn Jakob Hahn
verkauft sie 1815 an Jakob Luttner. ebenfalls durch Kauf wird 1856 Mathias Gürster Besitzer, gibt sie aber
gleich an Josef Söldner weiter. 1881 kauft sich dann Georg Faltermeier ein. Durch Heirat der Maria Falter-
meier mit Joseph Maier im  Jahre 1935 kommt der heutige Name auf das Haus. 

Haus Nr. 10 Heitzer
Das "Söldnergürtl" liegt hinter dem ehemaligen Wirtshaus und wird daher 1812 als "Wirtshaus-Hahn" be-
zeichnet. 1651 gehört es noch zum Wirtshaus und die Sölde dürfte noch nicht gestanden haben. 1667 wird
Kaspar Geyer als Besitzer genannt. 1672 erwerben Mathes und Magarethe Ächter die Sölde und kaufen
ein Grundstück neben dem Wirtshaus dazu. 1738 geht das Anwesen mit der Einheirat des Hans Hahn in
diese Familie über. 1832 kauft es Simon Sprenger. In den folgenden Jahren wechselt der Besitzer sehr
schnell. Die Geschwister Schmid, die das Anwesen 1883 erworben haben vermachen es 1903 der Kirche
in Niedermotzing. Von dieser kaufen es dann Mathias und Anna Heitzer im Jahre 1903. Der heutige Be-
sitzer ist Josef Heitzer. 

Haus Nr. 11 Rothammer
Über 300 Jahre lang war dieses Anwesen das Pittricher Wirtshaus. Es bestand aus einer "Sölde mit Fisch-
recht". Um 1610 scheint es noch zum "Strigl-Hof" (Hsnr. 13) gehört zu haben, aber bereits 1651 besitzt
Hanns Prickhl eine Sölde mit Fischlehen und Schankrecht. Bis 1721 ist die Familie Prickl (oder Brückl)
Wirt in Pittrich. Hans Wolf übernimmt dann mit der Heirat der Wirtswitwe Magdalena die Wirtschaft. Ab 
1856 wechseln dann die Wirtsleute sehr rasch. Der Wacker-Wirt gibt 1908 das althergekommene Fisch-
recht ab. 1910 gehört das Wirtshaus dem Ortler-Bräu und 1913 dem Wirt und Krämer Josef Adam. 1918
haben Johann und Franziska Rothammer das Wirtshaus gekauft. Seit dem Jahre 1967 ist das Wirtshaus
aufgegeben. Heute steht das unter Denkmalschutz stehende Gebäude leer und Winfried Rothammer hat 
nebenan ein neues Wohnhaus errichtet.

Haus Nr. 12 Müller
Das heutige Müller-Haus wurde erst 1964 neu errichtet und seit 1886 stand dort kein Hof mehr. Im Steuer-
kataster von 1812 ist unter der Hsnr. 12 der "Weinfurtner-Bauer" aufgeführt. Dieser ehemals große Hof geht
zurück bis auf das Jahr 1464, als Hennsel Sigel das Erbrecht veliehen bekam. 1558 ist Mathes Sigl und
1608 Hans Aumair als inhaber des Lehens geführt. 1642 sitzt Martin Kestenberger auf "Gangolph Rampf-
ens Hof". 1726 geht das Erbrecht in den Besitz von Thomas Artmann über, als er die Köstenberger-Tocht-
er Maria heiratete. 1740 heiratet Hans Söldner die Witwe Maria Artmann und 1767 Franz Weinfurtner Re-
gina, die verwitwete zweite Frau des Hans Söldner. 1846 wechselt der Hausname wieder zu Söldner.
Bald danach wird der Hof zertrümmert und 1886 das Haus abgebrochen. Der älteste Hausname lautet
übrigens "beim Miller". 

Haus Nr. 13 Bachl
Auch dieses Anwesen gehört zu den alten Pittricher Höfen. Bereits 1558 ist der Hof als "Striglhof" erwähnt,
Michael Strigl hat das erbrechtliche Lehen inne. 1608 gehörte der Hof Hanns Strigl, ehe dann 1661  Hans
Rappl den Hof kaufte. Als 1760 Georg Pahmer die Witwe Ursula Rappl heiratete, ging der Hausname
"Rappl" verloren. 1773 erwirbt Georg Wenninger den Hof. 1843 wird er an die Familie Wolf verkauft und
drei Jahre später heiratete Jakob Schmidbauer die Witwe Wolf und übernimmt damit den Hof. Anschließ-
end gelangt das Anwesen immer wieder in andere Hände, zahlreiche Grundstücke werden verkauft, bis es
Josef und Maria Bachl 1890 erwerben.

Haus Nr. 14 Hartmannsgruber
Der "Wallner-Hof" wie er 1710 genannt wird, ist ebenfalls etwa 450 Jahre zurückzuverfolgen. 1558 hatte
Mathes Aumair das Lehen in Besitz. Etwa 100 Jahre später, also bereits nach dem Dreißigjährigen Krieg,
bewirtschaften ihn die Familie Köstenberger, bis ihn 1710 der Schwiegersohn Hans Hahn übernimmt. Von
Josef Hahn erwirbt Lorenz Rappel 1860 den Hof für seine Tochter Helena, die 1863 Johann Zollner heiratet.
1901 heiratete Alois Schambeck ein, muß aber das Anwesen 1935 verkaufen. Hack Alfons kaufte es und 
übergibt 1970 an den Schwiegersohn Johann Hartmannsgruber.

Haus Nr. 15 Hien Hans
Im Steuerkataster von 1812 ist der Hof mit dem alten Hausnamen "der Schneiderhof" angegeben. Bis kurz 
nach dem Dreißigjährigen Krieg läßt sich die Liste der Besitzer zurückverfolgen: 1651 hatte der Motzinger
Jörg Tierschweckl das Lehen inne, bewirtschaftete den Hof aber nicht selbst. Von ihm kaufte ihn 1664 die
Familie Gablinger und vererbte ihn fast 100 Jahre weiter, bis Wolfgang Rappl, der Sohn von Adam Rappl
auf den Striglhof  1756 die Witwe Maria Gablinger heiratete. Als 1871 Hans Hien, ein Sohn des Neudauer
Bauern, die Rappl-Tochter Theresia heiratete, kam der Name Hien auf das Haus. Im Jahre 1907 erfolgte
eine Abtrümmerung des Anwesens, welches heute unter dem Namen Pügerl zu finden ist.

Haus Nr. 16 Bösl
1812 wird der "Zacherl" so der Hausname, als Hof bezeichnet, ebenso in der ersten Erwähnung 1608, als
Hanns Hueber das Erbrecht besitzt. Von 1651 an bewirtschaftet die Familie Weinfurtner den Hof und1753
geht er an Adam Fritz über, als dieser die Witwe Eva Weinfurtner heiratet. 1781 übergibt Fritz an seinen
Schwiegersohn Lorenz Zacherl. Dessen Sohn Joseph Zacherl verkauft den Hof 1843 an Simon Pösl, der
ihn an Wolfgang Knott weiterveräußerte. Ab 1870 gehörte der Hof der Familie Sprenger, 1898 heiratete
Josef Wagner die Sprenger-Tochter Maria und übernimmt den Hof. 1941 geht das Anwesen  dann in die 
Hände von Ludwig und Ottilie Bösl, geborene Wagner über. Heute heißt der Besitzer des Anwesens Ge-
org Müller. 

Haus Nr. 16 1/2 erloschen
An der Stelle des heutigen Bösl-Stadls errichtet 1880 Gürster Xaver das Wohnhaus seines damaligen
Anwesens. Im Jahre 1917 verkaufte er es an Josef Wagner und erstand dafür das spätere Gürster-
Anwesen (Hsnr. 6)

Haus Nr. 17 Stöckl
Der Hausname Stöckl geht zumindest bis zum Jahre 1681 zurück, die Stöckl in Pittrich lassen sich aber
bereits 1651 nachweisen, als Hans Stöckl ein Fischlehen besitzt, das vorher Thomas Primbs innegehabt
hatte. Das heutige Stöck-Anwesen besteht bereits im Jahre 1681, als Hans Stöckl jun. ein "Fischlehen
mit Behausung" besitzt. Mit Alois Stöckl jun. ist die Familie heute in der neunten Generation in Pittrich an-
sässig. Bereits im Wörther Salbuch von 1608 werden "Hans und Georg Stöckel in Kürffenholz" und 
"Wolf Steckhel in Pülnach" genannt.

Haus Nr. 18 Wolf
Das Anwesen wird 1812 als Fischergütl "beym untern Sölden" bezeichnet und läßt sich als solches bis 
1667 zurückverfolgen. Der damalige Besitzer Otto Otterbacher hat bereits ein "Fischlehen in der Thonau"
inne. 1695 heiratet der Weber Michael Schlederer die Witwe Anna Otterbacher und 1720 der Weber
Michael Aman die Tochter Maria von Michael Schlederer. Mit der Heirat der Witwe Aman und des Georg
Wundsam verändert sich 1741 der Hausname abermals. Auch Jakob Söldner heiratete 1801 die Witwe
des Hauses. 1840 wird die Sölde an Georg Arnold verkauft, 1877 heiratet Joseph Karl ein und 1916 geht
das Anwesen in den Besitz von Stahl Josef und Rosina, geborene Karl, über. Im Jahre 1956 schließlich
übergibt Stahl an den Schwiegersohn Ludwig Wolf und dessen Frau Margarethe.

Haus Nr. 18 1/2 Hien Erich
1878 kaufte Xaver Arnold, der vom Anwesen Nr. 18 abstammte, den Grund und errichtete die Gebäude.
Sebastian Hien heiratete dann 1909 die Arnold-Tochter Maria. Heute ist der Hof im Besitz von Erich Hien.
Alle weiteren heute bestehenden Pittricher Hausnummern gehören zu Wohnhäusern, die seit 1953 
neu errichtet wurden und von denen keine Häusergeschichten niedergeschrieben sind.